Filippa Gojo Quartett gewinnt Neuen Deutschen Jazzpreis 2015

Das Filippa Gojo Quartett hat den Neuen Deutschen Jazzpreis 2015 der IG Jazz Rhein-Neckar, Mannheim, gewonnen. Bei einer Publikumswahl in Mannheim konnte sich das Ensemble aus dem Kölner Raum gegen zwei andere Bands durchsetzen.

Der mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Preis gilt als höchstdotierte Auszeichnung für professionelle deutsche Jazzbands. Kurator 2015 und damit für die Auswahl der Finalisten zuständig war in diesem Jahr der aus Detroit, Michigan, stammende Altsaxophonist  und Grammy-Award-Gewinner Kenny Garrett.   Die Sängerin Filippa Gojo gewann auch den Solistenpreis, der mit 1000 Euro dotiert ist.

Herzlichen Glückwunsch.

Filippa Gojo Quartett

Filippa Gojo – Gesang
Sebastian Scobel – Klavier
David Andres – Kontrabass
Lukas Meile – Perkussion

Die weiteren Finalisten waren:

Lutz Häfner & Rainer Böhm plus Celli

Lutz Häfner – Saxophon
Rainer Böhm – Klavier
Cornelius Boensch – Cello 1
VeroniKa Zucker – Cello 2
Irene von Fritsch – Cello 3
Nayon Han – Cello 4

Andreas Matthias Pichler

Andreas Pichler – Gesang, Banjo, Schlagzeug
Matthias Pichler – Gesang, Kontrabass

(c) Foto: Gerhard Richter, Köln

Evgeny Ring Quartet: Mesokosmos

Evgeny Ring Quartet

Mesokosmos

Unit Records UTR 4589

Saxofonist Evgeny Ring konnte schon mit seiner Debut CD „Ya Tashus“ (Double Moon Records) im Jahr 2011 überzeugen. Jetzt legt er mit „Mesokosmos“ seine zweite CD vor, die der gebürtige Russe mit seinem Leipziger Quartett mit Gastgitarrist Bastian Ruppert aufgenommen hat. Auch wenn Ring der Namensgeber der Band ist, stellt er sich nicht permanent in den solistischen Mittelpunkt, sondern lässt den übrigen Musikern viel Raum zu solistischer Entfaltung und gleichberechtigtem Ensemble-Spiel, den Pianist Sascha Stiehler, Bassist Philipp Rohmer und Schlagzeuger Dominique Ehlert beherzt nutzen, so etwa in „the ninth wave“. Trotzdem zeigt Ring immer wieder, dass er als Solist etwas zu sagen hat, wie in „Oasis“ oder mit seinem hymnischen Spiel in „secret place“. Die neun Eigenkompositionen demonstrieren die Spannbreite des Komponisten Ring und seine Freude am Spiel mit Klangfarben, die in der farbenfrohen Cover-Gestaltung der CD mit Witz aufgegriffen wird. Mesokosmos bezeichnet in der Philosophie den Bereich der vom Menschen anschaulich erfassbaren Objekte zwischen Mikro- und Makrokosmos. Der Titelsong am Ende der CD spiegelt eine solche reflektierte philosophische Betrachtung der Welt mit hymnischen Klängen aus Rings Sopransaxofon wider und endet abrupt, als wolle die Band sagen „Ende offen“. Evgeny Ring ist in der Zwischenzeit von Leipzig nach Köln umgezogen. Man darf gespannt sein, welchen Einfluss die anregende Kölner Jazz-Umgebung auf die Weiterentwicklung seiner Musik haben wird.

Hans-Bernd Kittlaus 01.03.15

Omer Klein: Fearless Friday

Omer Klein

Fearless Friday

Neuklang NCD 4113

Der Pianist Omer Klein zählt zu den interessantesten Stimmen des zeitgenössischen Jazz-Klaviers. Der gebürtige Israeli lebt nach einigen Jahren in New York inzwischen in Düsseldorf, ist aber weiterhin sehr international tätig. Mit seinem Trio hatte Klein zuvor schon drei vielbeachtete CDs veröffentlicht, dies ist nun die erste seit der jüngsten Umbesetzung. Der junge Schlagzeuger Amir Bressler fügt sich nahtlos ein, und mit Bassist Haggai Cohen-Milo hat Klein einen langjährigen Freund und Weggefährten an seiner Seite. Die CD enthält 10 Titel, außer Ellington’s „Azure“ alles Eigenkompositionen Kleins, die seine kompositorische Spannbreite zeigen. Dabei kommt seine in der jüdischen Tradition wurzelnde Fähigkeit zur Geltung, wunderschöne in Erinnerung bleibende Melodien zu erschaffen wie etwa „I guess that’s why they call it falling“ oder „Niggun“. Auch das Klangbild des Nahen Ostens wird punktuell immer wieder hörbar, doch dies ist keine Weltmusik, sondern konsequenter Modern Jazz auf der Höhe der Zeit. Auch rhythmisch zeigt das Trio großen Abwechslungsreichtum, vom vorwärtstreibenden „Shwaye Shwaye“ bis zum stimmungsvoll introvertiert beginnenden „Dimensions“, das sich dramatisch steigert. Die CD belegt eindrucksvoll, warum deutsche Konzertveranstalter dieses Trio erfreulicherweise immer häufiger engagieren.

Hans-Bernd Kittlaus 01.03.15

Ryan Carniaux: Never leave your baggage unattended

Ryan Carniaux

Never leave your baggage unattended

Hipjazz 010

Ryan Carniaux gehört inzwischen zu den herausragenden etablierten Trompetern in Deutschland, der ebenso erfolgreich in eigenen Bands agiert wie mit Nicolas Simion, Claudius Valk oder Wolfgang Lackerschmid, der auf der vorliegenden CD als Mitproduzent und Gastsolist am Vibraphon dabei ist. Carniaux demonstriert in den neun Titeln der CD, darunter sechs Eigenkompositionen, seine Reife als Musiker und Komponist. Er spielt hier nur Flügelhorn mit warmem Sound, der sich hervorragend ergänzt mit dem forschenden Altsaxofon von Plume, der wie Carniaux aus New York City stammt. Der Titelsong der CD ist ein gutes Beispiel für das harmonische Zusammenspiel der beiden, zu dem Pianist Mike Roelofs ein stimmiges Solo beiträgt. Roelofs‘ Komposition „One Sahel Night“ bewegt sich nach Westafrika mit schönen Basstönen von Ahmed Eid, stimmungsvollen Marimba-Klängen von Lackerschmid, der Percussion von Rodrigo Villalon und dem weltmusikalisch geprägten Gastauftritt von Sänger Njamy Sitson. „Miss Serious“ gibt Schlagzeuger Samuel Dühsler Gelegenheit zu sehr vorwärts treibender Beckenarbeit und abwechslungsreicher Akzentsetzung. Insgesamt ein hörenswertes Album dieser ausgewogenen europäisch-amerikanischen Band, zu dem Jazz Podium Fotograf Gerhard Richter originelle Fotos passend zum CD-Titel beigesteuert hat.

Hans-Bernd Kittlaus 01.03.15

Jazz-O-Rama im ARTheater, Köln: Programm im März 2015

Jazz-O-Rama hat das Programm im ARTheater in Köln für den März 2015 veröffentlicht

3.3.2015, 21:30h
Ott Four
„not odd but ott”
Sebastian Gille sax
Niels Klein sax
Robert Landfermann bass
Nathan Ott drums

10.3.2015, 21:30h
Adapting Songs
„Einstandskonzert”
Dora Osterloh (voc)
Theresia Philipp (sax, cl)
Riaz Khabirpour (git)
David Helm (kbass)
Fabian Arends (dr)

17.3.2015, 21:30h
Mutantenstadl
“we are allgay, wir sind das allgäu, herzlich willkommen.”
Hias, das Urviech der Nation – Trompete & Tuba
Tegler-Sepp – Posaune und gute Laune
Simmal Rudl Nadsl Stoffel – Kirchenorgel
Marianne – Schlagzeug & klassischer Gesang
Schorschl-Bäbbi Videorückspulbeauftrager
Die wunderschöne Eva Ernährungsbeauftragte
Ulli Hoeness Finanzminister

Es gibt Weißwürste!!!

24.3.2015, 21:30h
Yannis Anft Trio feat Moritz Wesp
“Falafnael Sigrich presents: Die drei lustigen Vier”
Yannis Anft p
Alex Dawo b
Leif Berger dr
Moritz Wesp trb

31.3.2015, 21:30h
Alexej Malakhau Osterprojekt
“Happy easter and keeping the eggs warm!”
Alexej ‘Losch’ Malakhau sax
Vitaliy Zolotov g
Osterhase b
Knecht Ruprecht dr