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JAZZ-O-RAMA IM ARTHEATER: PROGRAMM IM MÄRZ 2017

Jeden Dienstag wird im Artheater, Köln, ein Jazz-Abend vom Feinsten veranstaltet. Jazz-O-Rama. Nach einem Opening Act besteht die Möglichkeit mit Könnern ihres Fachs, zu jammen.

Jazz-O-Rama Programm im März

07.03.2017, 21.30 Uhr
Matthias Bergmann – Jürgen Friedrich Quintett
„Happy Birthday for Two”

Matthias Bergmann – Trompete
Jürgen Friedrich – Klavier
Claudius Valk – Saxophon
Volker Heinze – Kontrabass
Jens Düppe – Schlagzeug

14.03.2017,  21.30 Uhr
Bröde-Drei & Andreas Schickentanz
„Instinct to Play”

Andreas Schickentanz – Posaune
Matthias Bröde – Klavier, harmonica
Volker Heinze – Kontrabass
Roland Höppner – Schlagzeug

21.03.2017, 21.30 Uhr
Köln-Berlin Quartett
„Dump Trump”

Wanja Slavin – Altsaxophon
Lucas Leidinger – Klavier
Robert Landfermann – Kontrabass
Nils Tegen – Schlagzeug

Dienstag, 28.03.2017 / Beginn 21.30 Uhr
Martin Gasser Quartett
“Blaues Gebet – CD Release”

Martin Gasser – Altsaxophon
Felix Hauptmann – Klavier
Alex Dawo – Kontrabass
Leif Berger – Schlagzeug

Andreas Schickentanz: Axiom

Andreas Schickentanz
Axiom
JazzHausMusik JHM 230

Eine komplette CD oder ein Konzert solo zu bestreiten erfordert Mut, viel Phantasie und gute Kondition. Das gilt besonders für ein Blasinstrument wie die Posaune. Andreas Schickentanz erfüllt diese Voraussetzungen. Der Kölner Posaunist improvisiert auf „Axiom“ über elf Eigenkompositionen. Da drängt sich gleich der Vergleich mit dem legendären deutschen Posaunisten Albert Mangelsdorff auf, dessen Solo-Auftritte von seinem mehrstimmigen Spiel geprägt waren. Doch Schickentanz beschreitet andere Wege. Er nutzt Aufnahmetechnik, um mit sich selbst in Dialog zu treten, zum Beispiel sehr gelungen in „Pausenbrot“. Das gibt ihm mehr Möglichkeiten zur Melodieführung und abwechslungsreichen Gestaltung. Außerdem verwendet er elektronische Effekte wie in „Häutungen“ oder „Nachtblind“, um Bilder und Stimmungen zu erzeugen, exzessiv genutzt in „Kurzwellen“. Sein natürlicher Posaunenklang, warm und wohlgeformt und technisch ausgefeilt, kommt besonders schön im ironisch betitelten „Zugzwang I und II“ zur Wirkung. Die CD belohnt konzentrierte Zuhörer mit Ausflügen in spannende Klangwelten und Experimente – nicht als Hintergrundmusik geeignet.

Hans-Bernd Kittlaus 25.04.15

Andreas Schickentanz: Chimera

Andreas SchickentanzSchickentanz

Chimera (zu beziehen über JazzHausMusik)

JazzHausMusik JHM 214

Posaunist Andreas Schickentanz legt mit “Chimera” seine zweite CD unter eigenem Namen vor, eingespielt mit seinem Quintett REFUGIUM, das seit 2010 besteht. Der Hörer spürt jederzeit die Vertrautheit der Bandmitglieder untereinander und mit den elf Eigenkompositionen des Leaders. Schickentanz prägt mit seinem sehr runden, kultivierten Posaunen-Sound die Musik und sticht auch solistisch hervor, etwa in “Jaune et Vert” oder dem Solostück “Solitary”. Ihm zur Seite steht der Tenorsaxofonist FI, der ähnlich wie Schickentanz musikalische Substanz über heldenhafte Virtuosität stellt. Die Musik bewegt sich überwiegend auf eher ruhigen Pfaden bis hin zu Lounge-Anklängen, so etwa in “Abbygail” mit der Sängerin Filippa Gojo als Gastsolistin. Abwechslung schaffen eine Sound Collage unter dem Titel “A Taxi Will Come” mit Taxi-Hupen und der Stimme eines Muezzins oder die gelungene Verjazzung des deutschen Volkslieds “Sah ein Knab ein Röslein stehn”. Schlagzeuger Jens Düppe hat großen Freiraum, den er gekonnt mit perkussiven Farben ausmalt. Gemeinsam mit Bassist Volker Heinze schafft er eine stabile rhythmische Basis, die den beiden Bläsern ebenso den Rücken freihält wie dem Pianisten Lars Duppler, der besonders mit seinem Solo in “Boviscophobia” (Angst als Herdentier angesehen zu werden) glänzt. Insgesamt eine CD, die mehrfaches Hören mit immer neuen musikalischen Entdeckungen belohnt.

Hans-Bernd Kittlaus 31.03.13