Archiv der Kategorie: Konzertberichte

“My Favourite Things” – WDR Big Band feat. John Abercrombie und Adam Nussbaum, Konzert Kölner Philharmonie am 26.09.2014

Hochkarätige Gäste bei der WDR Big Band: Der 69-jährige John Abercrombie gilt seit Jahrzehnten als einer der führenden Jazzgitarristen – auch in diesem Konzert bewies er seine Kunst als Melodiker, zurückgenommen, souverän und gerade dadurch stilprägend. Zusammen mit dem US-Amerikaner Adam Nussbaum am Schlagzeug, der deutlich den Rhythmus des Abends bestimmte, lief die WDR Big Band zu überzeugender Form auf: Die Arrangements von Michael Abene, der bester Laune war und sichtlich Spaß an dem Projekt hatte, waren der Band und ihren Solisten auf den künstlerischen Leib geschrieben: Besonders Rob Bruynen, Shannon Barnett, Frank Chastenier ragten heraus. Und irgendwie spürte man an diesem Abend deutlich die persönliche Freundschaft der Protagonisten zueinander: John Abercrombie bildete schon 1992 mit Adam Nussbaum und Dan Wall ein Trio, also eine lange künstlerische und persönliche Beziehung.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein wunderbarer Abend in der nahezu ausverkauften Philharmonie – und jeder, der nicht dabei war, kann “My  Favourite Things” im Radio auf WDR 3 noch nachholen, und zwar am 08.10.2014 um 20.05 Uhr – viel Spaß.

Gregory Porter in Hamburg

Der derzeitige Shooting-Star der Soul-Jazz-Szene überzeugte am vergangenen Freitag, den 12.09.2014, bei einem Open-Air-Konzert im Hamburger Stadtpark vor 4000 Besuchern und angenehmem Spätsommerwetter, gemeinsam mit dem Metropole Orkest aus den Niederlanden.  Das Kulturjounal Hamburg schrieb schon vorweg von “Gänsehautalarm”…und so war es dann auch. Das gewaltige Orchester in der Kombination von BigBand und kompletter Streicherformation mit rund 50 Musikern unter der Leitung von  Jules Buckley war in Topform. Zu den vielen Künstlern (Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan, Pat Metheny, Mel Tormé, Stan Getz, Dizzy Gillespie, Clare Fischer, Bill Evans) aus dem Jazzbereich, die mit dem Orchester bereits auftraten,  gehört nunmehr auch Gregory Porter. Mit seinem Stimmvolumen war es kein Problem, dem Orchester gegenüber zu bestehen – alle hatten Spaß an der perfekten Performance und dem wunderbaren Abend – und entließen gegen 22.00 Uhr nach zwei Zugaben die Künstler nur ungern in die Nacht….