Spoke feat. Andy Hunter: (r)anthems

Spoke feat. Andy Hunter
(r)anthems
River Records 002

Vor 2 Jahren übernahm Andy Hunter den Platz seines Freundes Marshall Gilkes in der Posaunensektion der WDR Big Band. Seitdem ist sein kultivierter melodieorientierter Posaunenton öfter in deutschen Clubs zu hören, zuletzt auch als Mitglied der Band Spoke, einem in Brooklyn, New York, vor 10 Jahren gegründeten Quartett. Die vorliegende CD ist bereits die dritte von Spoke. Sie besticht durch ein sehr abwechslungsreiches Programm mit 12 Titeln sowie durch das spürbar hohe Maß an Vertrautheit der Musiker. Hunter trägt ein sehr ausgewogenes Arrangement über „Invisible Lady“ als Tribute an Mingus, Charles und Sue, bei. Hunter’s Komposition „The Shanghai Salsa“ parodiert seine Erlebnisse mit chinesischem Handwerkerlärm, der vom witzigen australischen Schlagzeuger Danny Fischer ebenso treffend rekreiiert wird wie von Hunter selbst auf der Posaune. „Shepherd“ von Bassist Dan Loomis kommt eher kammermusikalisch daher, Monk’s „Worry Later“ bietet dann einen swingenden Abschluss mit kunstvollem wechselseitigem Umspielen von Altsaxofonist Justin Wood und Hunter. Auf „(r)anthems“ sind vier Musiker auf der gleichen Wellenlänge, egal ob sie musikalisch rants, also (Schimpf-) Tiraden, oder anthems, also Lobgesänge, intonieren.

Hans-Bernd Kittlaus 29.10.15

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